Oli F.
5/5
Die Heidensteinhöhle ist eine klare Empfehlung.
Wir nahmen die Route vom Klarahof, den Wanderweg links Richtung Klarabrunnen, über den Schnecklesfels und dann zur Höhle. Diese Route ist aber für Herz- und Lungenkranke nicht zu empfehlen, weil es teils längere Strecken ziemlich steil nach oben geht.
Das gesamte Gebiet ist eine sog. "Bike zone", rechnet also jeden Moment mit Moutain-Biker, die aus dem Dickicht über die Waldwege schießen und wieder im Unterholz verschwinden. Das ist uns zweimal passiert. Das erste Mal dachten wir, ein Rudel Wildschweine würde auf uns zurennen und wir waren kurz davor, eine einladende Buche zu unserer Sicherheit zu erklettern.
Die Aussichten während der Wanderung zur Höhle sind gigantisch und man wird mit atemberaubenden Blicken ins Tal belohnt, auch lange bevor man oben auf dem Schnecklesfels ankommt.
Die Höhle selbst hat eine längliche, niedere Öffnung, kann aber leicht mit gebeugten Knien betreten werden. Im Inneren öffnet sie sich bis zu mehreren Metern Höhe. Die angegebenen 40 Meter Länge kommen einem nicht wirklich so lang vor, sie macht einen eher kompakten, gedrungenen Eindruck. Überall tropft es, und wenn Stille herrscht, kann man ein leises Echo der Wassertropfen hören. Die Felsen im Inneren der Höhle schimmern im Dunklen aus der Ferne wie Edelsteine, verlieren aber beim Näherkommen schnell an "Glanz". Die Höhle ganz zu erforschen und in jede Ritze zu schauen, macht enorm viel Spaß. Wir hatten das Glück, die ganze Zeit über die einzigen Besucher dort zu sein.
Wer wirklich in der Höhle sehen will, muss eine starke Taschenlampe mitnehmen. Die Funzel am Handy reicht bei weitem nicht aus. Auch Handyfotos mit Blitz bleiben eher dunkel.
Zu den Öffnungszeiten gibt es drei verschiedene Angaben. Google Maps sagt, dass die Höhle ganzjährig geöffnet ist. Das Schild am Wanderweg-Punkt an der Höhle sagt, dass die Höhle nur zwischen Ende April und Anfang Oktober betreten werden darf und das Schild direkt am Eingang der Höhle besagt den Zeitraum zwischen dem 1. April bis 30. September. Da wir von oberhalbs der Höhle kamen und nur das Schild direkt an der Höhle lesen konnten, waren wir am 6. April ohne schlechtes Gewissen in der Höhle. Das kam erst später, als wir dann auch das Schild am Wanderweg-Punkt gelesen haben. Feldermäuse oder anderes Getier haben wir in der Höhle aber keins gesehen.
Den Abstieg nahmen wir vom Klarafels aus links gehend und waren dann ziemlich schnell wieder am Klarahof. Auch am Klarafels gab es spektakuläre Blicke ins Tal und auf den gegenüberliegenden Sendeturm, der zwei begehbare Plattformen hat. Wir haben den Ausflug genossen, auch wenn die Route zur Höhle vom Klarahof aus sehr anstregend war.